Deviations – Abweichungen von der Standard-Strategie

Als „Deviations“ bezeichnet man Abweichungen von der Blackjack Strategie. Sie sind immer mathematisch gesteuert. Sie basieren nie auf einer Vermutung oder einem Muster von Gewinnen oder Verlusten. Es gibt zwei Arten von Abweichungen: Abweichungen von der Basic Strategy und Abweichungen vom Standard-Einsatz. Beides benötigt man nur, wenn man bereits Karten zählen kann.

Betting Deviation: Abweichung vom Einsatz

Einsatz-Abweichung bedeutet, dass man den Einsatz ändert. Wenn sich der True Cout ändert, ändert sich der Hausvorteil. Wenn das Casino im Vorteil ist, setzt man weniger. Wenn sich der Spieler im Vorteil befindet, setzt man mehr.

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Die Erhöhung folgt immer dem True Count. Das ist normalerweise die Höhe des True Counts minus 1. Wenn der True Count also bei 4 ist, setzt man 3 Einheiten.

PLAYING DEVIATIONS: Abweichung von der Basic Strategy

Spielabweichungen hängen von der Zusammensetzung der Karten ab. Ändernt sich der True Count, ändern sich die Entscheidungen und man weicht von der Basic Strategy ab.

Normalerweise nimmt man zum Beispiel mit einer 12 gegen eine 2 eine Karte. Liegt der True Counts aber über +3, ist es statistisch gesehen besser, mit einer 12 gegen eine 2 stehen zu bleiben.

Wie wichtig sind Deviations?

Ungefähr 60-80% des Vorteiles eines Kartenzählers stammen aus der PERFEKTEN Basisstrategie, dem PERFEKTEN Karten zählen und dem PERFEKTEN Einsatz anhand des True Counts.

Dann machen Abweichungen die restlichen 20-40% aus. Man sollte zunächst die ganze Aufmerksamkeit auf die Strategie, das Karten Zählen und die Umrechung des Running Counts in den True Count richten.

Wenn man schließlich 100% genau ist und man sich langweilt, kann man den nächsten Schritt gehen.

„Warum sind Spielabweichungen wichtig?“

Es gibt verschiedenen Gründe, warum Abweichungen wertvoll sind. Der Hauptgrund ist, dass sie die Gewinnerwartung erhöhen.

Nehmen wir zum Beispiel die Entscheidung 12 vs. 2. Mit einem True Count unter 3 werden Sie langfristig mehr Geld verdienen, wenn Sie immer ziehen, aber wenn der TC über +3 ist, werden Sie mehr Geld verdienen, wenn man immer stehen bleibt.

Außerdem verringern Abweichungen das Risiko und die Varianz. Wer immer die richtige Entscheidung trifft, wird weniger starke Schwankunegn der Bankroll durchleiden müssen,

Welche Abweichungen gibt es?

Sie müssen den True Count zwischen den einzelnen Runden berechnen, um Einsatz-Variationen durchzuführen.

Da sich Ihr Einsatz wahrscheinlich mit jeder Runde ändert (mindestens bis +4 oder +5),  müssen Sie jede Runde den Running Count kennen, um den True Count zu berechnen und entsprechend zu setzen. Deshalb ist es so wichtig, die Berechnung des True Counts zu üben!

Wann immer man eine spezielle Hand erhält, die im Abweichungsindex steht, ändern man die Spielweise der Basic Strategy.

Bevor Sie also eine Entscheidung treffen, müssen Sie den True Count berechnen und schauen, ob es gerechtfertigt ist, von der Basisstrategie-Tabelle abzuweichen. Das mag knifflig klingen, aber

ILLUSTRIOUS 18 vs RADEKS EASY DEVIATIONS

Blackjack-Autor Donald Schlesinger hat die wichtigsten Basisstrategie-Abweichungen als Illustrious 18 in seinem Buch festgehalten. Die Abweichungen von der Basisstrategie beziehen sich immer auf den True Count.

Ich, Radek Vegas, bin aber ein Vereinfachungs-Fan. Schlesingers Vereinfachungen gehen mir nicht weit genug. Deswegen habe ich sie noch mal vereinfacht. Diese Regeln findest du sonst in keinem Blackjack-Buch so. Mir gehts darum komplizierte mathematische Zusammenhänge einfach abzubilden, so dass es sich jeder merken kann, der kein Mathe-Genie ist. Deswegen verzichte ich auf 100% korrekte Spielweise zu Gunsten einer geringeren Fehlerquote. Solltest du irgendwann das Level erreichen, dass du diese Abweichungen perfekt beherrschst, kannst du immer noch weiter ins Detail gehen.

1. Versicherung ab +3

Deviations werfen so manchen Glaubenssatz über den Haufen. „Schließe nie eine Versicherung ab!“ lernt man als Anfänger. Und das stimmt auch. Als Anfänger sollte man sich auf das Lernen der Basic Strategy konzentrieren. Wenn man aber erfahren im Zählen und der True Count Berechnung ist, wird man sich im wahrsten Sinne des Wortes zweimal überlegen, ob man eine Versicherung abschließt, oder nicht.

Bei drohenden Zehner-Karten, macht eine Versicherung gegen einen Blackjack des Dealers absolut Sinn! Und diese Blackjack-Gefahr steigt, je höher der True Count ist. So dass man bei einem 6-Deck-Spiel ab einem True Count von +3 eine Versicherung abschließt und damit langfristig besser fährt.

2. 16 vs 10: Stand ab +0

Das ist eine echte Überraschung für viele Blackjack-Spieler, die sich strikt an die Basic Strategy halten. Dort steht immer, dass man mit 16 gegen eine 10 des Dealers unbedingt noch eine Karte ziehen soll. Außer, Surrender ist erlaubt, dann nutzt man diese Option um wenigstens die Hälfte des Einsatzes zurück zu bekommen.

Ist Surrender nicht erlaubt und man zählt Karten, bleibt man mit 16 gegen 10 stehen, wenn der Count nicht negativ ist. Dabei ist die Umrechung in einen True Count gar nicht nötig! Denn, wenn der Running Count positiv ist, reicht das schon um mit 16 gegen 10 stehen zu bleiben. Denn auch +1 im Running Count mit 6 Rest-Decks ist leicht positiv im True Count (1/6 = ca. +0.166)

3. 15 vs 10: stehen ab+4

Auch die 15 ist eine Surrender-Hand, wenn der Dealer eine 10 hat. Allerdings kann man eine 15 noch eher verbessern als eine 16. Deswegen bleibt man mit 15 erst stehen ab einem True Count von +4.

4. Die Zehner-Regel

Teile niemals Zehner! Auch das gilt nicht mehr für Profis!

Ein Zehnerpaar teilt man, wenn die Karte des Dealers und der True Count mindestens 10 sind.

Um diese Faustregel genauer zu erklären: Sie gilt nur für die Dealer-Karten 5 und 6. Also die beiden schwächsten Karten, die er haben kann. Wenn die Up-Card des Dealers mit dem True Count mindestens 10 ergibt, sollte man die Zehner teilen.

Hat der Dealer eine 5, braucht man also einen True Count von +5 um die Zehner zu splitten.

Hat der Dealer eine 6, reicht ein True Count von +4 für eine Zehner-Teilung.

Warum das so ist? Zwei Zehner ergeben 20. Mit dieser bombensicheren 20 gewinnt man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit gegen eine 5 oder 6 des Dealers. Denn das sind die beiden schlechtesten Karten, die der Dealer haben kann. Mit ihnen muss er noch mindestens eine dritte Karte ziehen und läuft Gefahr sich zu überkaufen. Und selbst, wenn sich der Dealer nicht überkauft, wird er es schwer haben eine 20 zu schlagen. Denn dafür braucht er selbst 21 oder für ein Unentschieden auch eine 20.

Damit der Dealer eine Chance gegen unsere 20 hat, muss er auf kleine Karten hoffen. Ein hoher True Count bedeutet aber, dass sehr wahrscheinlich hohe Karten kommen. Damit würde sich der Dealer noch wahrscheinlicher überkaufen als ohnehin schon mit einer 5 oder 6.

Zweiter positiver Nebeneffekt von hohen Karten: Beim Teilen unserer Zehner erhalten wir wahrscheinlich weitere hohe Karten, so dass wir aus einer sehr starken Hand mit 20 zwei starke Hände machen können.

In diesem Fall sollte man die Schwäche des Dealers gnadenlos ausnutzen und das Zehner-Paar teilen. Somit bringt man einen zweiten Einsatz und hat eine doppelte Gewinnchance, was das etwas erhöhte Risiko rechtfertigt.

5. 10 vs 10 Verdoppeln bei +4

Verdoppeln ist ein Schachzug, den viele Anfänger scheuen. Und auch Fortgeschrittene machen es manchmal falsch. Mit einer 10 gegen eine 10 des Dealers ziehen viele den Schwanz ein und nehmen nur eine Karte statt zu verdoppeln. Verdoppeln sollte man aber definitiv, wenn der True Count bei +4 ist.

6. 12 vs 2 /3 : stehen ab +3 / +2

Die 12 ist eine besondere Summe beim Blackjack. Sie ist nicht gut genug um stehen zu bleiben, aber gefährlich, dass man sich mit einer zehnwertigen Karte überkauft. Deswegen zieht man gegen niedrige Dealer-Karten wie 2 und 3. Ist der True Count hoch genug, sollte man mit 12 gegen 2 und 3 aber stehen bleiben.

  • Stehen mit 12 gegen 2 ab +4
  • stehen mit 12 gegen 3 ab +3

Diese Regeln habe ich zur Vereinfachung erfunden. Um eine maximale Gewinnerwartung beim Blackjack zu haben, muss man die Deviations für jedes Regelset genau beherrschen. In diesem Fall würde man aber in einem Single-Deck-Spiel mit 12 gegen 3 ab +3 stehen und in einem 6-Deck-Spiel ab +2. Da man dazu neigen könnte die korrekten Spielweisen zu vertauschen, setze ich einfach den höheren True Count von +3 für beide Situationen an.

7. Hand 11 gegen Ass: Verdoppeln ab 0

Während man eine 10 gegen eine Dealer-10 ab True Count +4 verdoppelt, sollte man mit einem Ass schon wesentlich früher scharf schießen!

Hat man ein Ass reicht ein positiver Running Count als Indikator für eine Verdopplung gegen ein Dealer-Ass. Auch hier gäbe es einige komplizierte Unterscheidungen, die du im Buch von Schlesinger nachlesen kannst. Fürs erst bist du aber mit meiner Regel auf der sicheren Seite.

8. Hand 9 vs 2: Verdoppeln ab +1

Eine 9 verdoppelt man eigentlich nur gegen eine 3 bis 6 des Dealers. Ist der True Count aber bei +1 nimmt man auch die 2 hinzu, weil das dann eine höhere Gewinnerwartung in der langfristigen Bilanz hat. Damit ist gemeint, wenn man in 100 Situationen mit einem True Count von +1 oder mehr mit 9 gegen eine 2 des Dealers verdoppelt, gewinnt man mehr, als, wenn man immer nur eine Karte ziehen würde.

Weitere Deviations folgen im 2. Teil.

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