Die größten “legalen” Betrüger in Las Vegas: das MIT-Black Jack Team

Die Casinos in Las Vegas um ein Vermögen bringen und selbst den ganz großen Gewinn nach Hause tragen – davon träumen viele begeisterte Zocker wie auch gewiefte Betrüger gleichermaßen. Filme wie „Ocean’s 11“ oder „Heist“ sind nicht zuletzt deshalb so erfolgreich, weil sie vormachen, wie der nahezu unmögliche Coup erfolgreich gelingt. 

legale Betrüger beim Blackjack in Las Vegas

MIT-Studenten bilden Blackjack-Team

Auch viele echte Betrüger machten sich daran die schillernden Spielbanken der Stadt auszurauben oder zu überlisten – die meisten wurden dabei ertappt und verhaftet. Einer legendären Studentengruppe gelang es jedoch auf legale Weise über Jahre hinweg Millionen zu erspielen – und zwar mit reiner Logik und schlauer Berechnung: das MIT-Black Jack-Team schrieb Casino-Geschichte.

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Dabei handelte es sich bei der zunächst kleinen Spielergruppe im Grund gar nicht um Ganoven, sondern um Studenten des Massachusetts Institute for Technology (MIT), die sich gerne zusammenfanden, um gemeinsam zu zocken. Schnell erkannten die findigen Wissenschaftler jedoch, dass Black Jack weniger mit Glück als mit schlauer Berechnung und Kalkulation zu tun hat, und die Chancen auf den Gewinn auf bestimmten Variablen basiert. Ein Professor wurde auf die ambitionierte Leidenschaft der Studenten aufmerksam und gründete ein Player-Team, die alsbald Las Vegas unsicher machte und den Mitgliedern schnell VIP-Status bescherte.

Millionen-Gewinne beim Blackjack mit Kartenzählen

Das vom MIT-Black Jack Team entwickelte System war ebenso einfach wie logisch und im Grund ganz legal: Gegen das „Kartenzählen“ gab es kein Gesetz. Die Strategie, die heute als „High Low“ bekannt ist, basierte auf dem Konzept den einzelnen Karten eines Decks aus 52 Karten Zahlenwerte zuzuweisen: Karten mit Wert 2 bis 6 wurden mit +1 bewertet, die Karten 7 bis 9 mit 0, die Zehn ebenso wie die Bildkarten und Asser erhielten den Wert -1. Dem gesamten Deck wurde zu Beginn des Spiels der Wert 0 zugeschrieben. Je nachdem, wie sich der Wert der aufgelegten Karten entwickelte, konnte das Team Prognosen darüber abgeben, welche Karten noch im Stapel verblieben waren. War der Wert des Stapels hoch, konnten niedrige Karten im Stapel vermutet werden, war der Gesamtwert niedrig, waren vermehrt hohe Karten noch verdeckt.

Kartenspielen mit Chips am Tisch im Casino

Damit nicht genug, entwickelte das MIT-Black Jack Team eine schlaue Geheimsprache, mit der diese Prognosen an einen designierten Spieler übermittelt wurden. Dabei befand sich ein Mitglied der Gruppe schon länger an einem Tisch und war in erster Linie aufs Zählen konzentriert. In der heißen Spielphase kam dann ein weiterer Spieler an den Tisch. Der Stand der Kalkulation wurde mit unauffälligen Wörtern kommuniziert, die das Team jeweils mit einem Kartenwert in Verbindung gebracht hatte. Der neue Spieler setzt aufgrund dieser Wahrscheinlichkeitsrechnung hoch – und gewann in den meisten Fällen auch.

Die Woche über einfache Studenten, wurden die MIT-Player am Wochenende schnell zu VIP-Spielern in den Casinos, verdienten nicht nur ein Vermögen, sondern kamen auch in den besten Suiten unter. Über die Jahre hinweg weitete sich das Team zwischen 1979 bis zum Auflösen der Gruppe 1993 auf 80 Mitglieder aus, was deren Entlarven umso schwieriger machte. Gleichzeitig spielten oft an die 30 Spieler in den verschiedenen Casinos in Vegas – wobei in der Regel drei Personen zusammen agierten: ein Spotter, ein Controller sowie ein „Big Player“. Die Aufgabe des Spotters war das Kartenzählen, der Controller prüfte das Ergebnis und setzte konsequent niedrig und verlor dabei konstant, der Big Player kam dann ins Spiel, wenn verlässliche Voraussagen in der heißen Spielphase gemacht werden konnten. Anführer der Gruppe war Bill Kaplan, der 1980 sein Studium in Harvard abgeschlossen hatte, dann aber nach Las Vegas zog, wo er weitaus mehr Geld mit dem schlauen Coup verdiente als mit einer traditionellen Karriere.

Casinos sehen Kartenzählen als Betrug

Allerdings blieben die Aktivitäten sämtlicher Mitglieder kurzlebig: Wurde ihr Trick durchschaut, gab es Hausverbot – ein Risiko, dass die Spieler gerne eingingen, denn insgesamt machte das Team Gewinn in Millionenhöhe. Kaplan selbst konzentrierte sich selbst bald auf das Organisieren des Teams, das sogar lukrative Sponsoren an Land zog.

Keine Frage, dass die Machenschaften des MIT-Teams reichlich Stoff für Hollywood lieferten. 2008 erschien der Thriller „21“ in Anlehnung an die wahre Geschichte, mit Jim Sturgess in der Hauptrolle eines Mathematikstudenten in Geldnot, der von seinem Professor, gespielt von Kevin Spacey, in ein geheimes Black Jack-Team geholt wird. Auch dieses Team stellt schlaue Berechnungen an und gelangt zu Reichtum und Luxus, bis der Chef der Casino-Security auf sie aufmerksam wird. Der Film ist mittlerweile auf Netflix zu sehen.

Schlauer als viele andere Betrüger in Vegas war die MIT-Gruppe allemal, zumal sie sich mit ihrem Trick nicht wirklich strafbar machten. Viele Ganoven, die schnell zum großen Gewinn kommen wollten, landeten im Gefängnis. Bekannt ist zum Beispiel Dennis Nakrasch, der seine Karriere als Casino-Gauner bereits in den 50er Jahre begann und im Laufe von 20 Jahren 16 Millionen Dollar abkassierte – dazwischen allerdings immer wieder ertappt wurde und viele Jahre in Haft verbrachte. Sein Spezialgebiet: er war von Beruf Schlosser und verstand es die Automaten mit Magneten, Schlüsseln und Dietrichen erfolgreich zu knacken. Ronald Harris, der den Spitznamen „The Dude“ trägt, war als Computerexperte in den 90er Jahren eigentlich damit beauftragt, Fehler in der Software von Casinospielen aufzuspüren – nutzte seine Fähigkeiten und Sicherheitszugänge jedoch, um die Maschinen selbst zu manipulieren. Es heißt, er sahnte wischen 1993 und 1995 etliche tausend Dollar ab, bis er letztendlich ertappt und zu sieben Jahren Haft verurteilt wurde. Nach zwei Jahren kam er auf freien Fuß und lebt seitdem in Vegas, ohne sich erneut etwas zu Schulden kommen zu lassen.

Ist Kartenzählen nun tatsächlich illegal? Der Rechtsstand ist ein Graubereich, denn im Grunde darf jeder seinen Verstand benutzen und mittzählen – das Verwenden von technischen Hilfsmitteln dabei ist allerdings untersagt. Casinos als private Institutionen behalten sich jedoch das Recht vor Spielern Hausverbot zu erteilen, wenn sie beim Zählen ertappt werden.