Blackjack ist eines der beliebtesten klassischen Casino-Spiele, nicht zuletzt deshalb, weil es leicht zu erlernen ist und zudem keiner weiteren Mitspieler bedarf – man spielt stets gegen den Dealer. Wie bei allen Glückspielen fragen sich begeisterte Zocker jedoch, ob es wirklich nur auf eine gute Hand ankommt, oder eine schlaue Strategie wahrscheinlicher zum Gewinn führt. Wer es mit Fortuna aufnehmen möchte, sollte nicht nur die Regeln und Begriffe des Spiels genau kennen, sondern auch einige wichtige Tipps und Strategien beachten, um eben nicht nur auf Glück allein zu hoffen.
Ziel von Blackjack ist es den Zahlenwert 21 zu erreichen – oder diesem so nah wie möglich zu kommen, ohne ihn jedoch zu überschreiten, womit man augenblicklich verliert. Dabei zählt auch wie der Dealer selbst – in diesem Fall ein aktiver Teilhaber am Spiel – seine Runde abschließt.
Die Vorgehensweise ist zunächst einfach: jeder Spieler wie auch der Dealer erhält nach dem Einsatz zwei Karten, wobei beide Karten der Spieler aufgedeckt liegen. Der Dealer erhält eine Up-Card, die offen liegt, sowie eine Hole-Card, die verdeckt bleibt, bis die Spieler ihre Spielentscheidungen getroffen haben. Dann deckt der Dealer seine Karte auf. Liegt der Zahlenwert seiner beiden Karten unter 17, muss er weiter ziehen, und damit das Risiko eingehen die 21 zu überschreiten, liegt er mit seinen zwei Karten über 17, braucht er nicht weiter zu ziehen.
Beim Blackjack zählen dabei nur die Kartenwerte – wobei Bube, Dame und König den Wert 10 besitzen, ein Ass den Wert 1 oder 11 besitzen kann – wobei sich dies immer zugunsten des Spielers entscheidet und auch während einer Runde ändert. Zieht der Spieler ein Ass sowie eine 7, liegt dieser Wert bei 18. Zieht er nun eine 4, landet er nicht bei 22 und hat damit verloren, vielmehr nimmt das Ass dann den Wert 1 an.
Nach dem Ziehen der Karten trifft jeder Spieler eine Entscheidung darüber, wie er weiterspielt. Stand bedeutet dabei, dass er mit seinem Blatt zufrieden ist und keine weitere Karte zieht. Dies signalisiert er am Tisch mit einer Wischbewegung seiner flachen Hand.
Hit bedeutet, dass eine weitere Karte gezogen wird, wobei jeder Spieler diese Aktion wiederholen darf, bis er nah genug an die 21 gekommen ist. Wer eine weitere Karte vom Dealer anfordert, tippt mit den Fingern kurz auf den Tisch.
Split ist eine Möglichkeit sein Blatt zu splitten, und zwar genau dann, wenn man ein Kartenpaar mit gleichem Wert erhält. In diesem Fall kann der Spieler mit beiden Karten getrennt weiterspielen, muss jedoch dabei erneut einen Einsatz für das gesplittete Blatt tätigen. Manche Casinos erlauben einen zweiten Split, wenn erneut ein Paar gezogen wird. Angedeutet wird ein Split durch das Spreizen von Zeige- und Mittelfinger.
In diesem Fall kommt jedoch Strategie ins Spiel, bezüglich der Frage, wann sich das Splitten lohnt. Die besten Paare zum Splitten sind Asse sowie Achterpaare: ein Ass, aufgrund der Wandlungsfähigkeit des Wertes, mit dem der Spieler immer auf der sicheren Seite ist. Auch bei einem Achterpaar geht er kein Risiko ein – kein anderer Wert ist hoch genug, um mit einer weiteren Karte die 21 zu überschreiten.
Double Down bedeutet seinen Einsatz zu verdoppeln, bevor man eine weitere Karte zieht – in diesem Fall legt der Spieler einfach die gleiche Zahl der anfangs gesetzten Chips nochmals auf den Tisch. Allerdings darf er in diesem Fall wirklich nur noch eine Karte ziehen. Ein Double Down macht vor allem dann strategisch Sinn, wenn man den Zahlenwert 9, 10 oder 1 1 besitzt und man die besten Chancen auf einen Blackjack, gleichzeitig jedoch das geringste Risiko hat, da mit keiner weiteren Karte die 21 überschritten werden kann.
Surrender bedeutet das Aufgeben bei einem schlechten Blatt, gleichzeitig verliert man dabei nur die Hälfte seines Einsatzes, wobei dieser Spielzug nicht in allen Casinos angeboten wird. Auch die „Insurance Bet“ bietet die Möglichkeit seinen Verlust zu reduzieren, wenn der Dealer als erste Karte ein Ass zieht. Die Höhe dieser Versicherungswette ist die Hälfte des ursprünglichen Einsatzes, mit der man auf einen Blackjack des Dealers setzt. Trifft dies ein, gewinnt man das Doppelte dieses Einsatzes. Wenngleich diese Wette vom Dealer angeboten wird, wann immer er ein Ass als Up-Card erhält, sollte sich jeder Spieler gut überlegen, ob er die Insurance Bet abschließen will – denn gleichzeitig verliert er mit Gewinn der Insurance aller Wahrscheinlichkeit nach dennoch seinen Einsatz auf das eigene Blatt. Bekommt der Dealer keinen Blackjack, geht auch der Einsatz aus der Versicherung in die Bank – die bekanntlich am Ende immer gewinnt.
Wie merkt man sich denn nun, bei welchen Karten welcher Zug am besten ist und rechnerisch die höchste Gewinnwahrscheinlichkeit bietet? Glücklicherweise gibt es hierzu einen schlaue Blackjack Tabelle, die Aufschluss darüber gibt, wie man auf welche Dealer-Hand und welche Player-Hand reagieren sollte und diese ins Verhältnis zueinander setzt. Dabei unterscheiden sich Hard-Hands, also Hände ohne Ass, sowie Soft-Hands mit Ass. In dieser Tabelle ist absolut jede Handkombination zwischen Dealer und Spieler gelistet, sowie die Entscheidung, die man als Spieler in jedem einzelnen Fall am besten treffen sollte.
Diese zu verinnerlichen erfordert zwar einigen Lernprozess, ist jedoch sinnvoller als die Tabelle auszudrucken und mit ins Casino zu nehmen, da dies dort in der Regel nicht allzu gerne gesehen wird. Anders verhält sich dies bei den mittlerweile immer beliebter werdenden Online-Casinos, wo man bei Live-Streams an einem virtuellen Tisch Platz nimmt. Wer von daheim aus auf dem Computer, Tablet oder Smartphone zockt, kann die Tabelle natürlich bedenkenlos vor sich liegen haben und vor jedem Zug konsultieren.
Ist das Spielen mit dieser Strategie ein Garant für den Gewinn? Absolut nicht – dabei wird lediglich der Hausvorteil der Bank auf 0,5 Prozent reduziert. Zudem schleichen sich auch bei erfahrenen Spielern schnell Fehler ein, auch wenn sie die komplexe Tabelle eingehend vorab studiert haben.
Eine weitere Blackjack Strategie ist das Kartenzählen – und genau mit dieser machte eine berühmte Studentengruppe in Las Vegas Gewinne in Millionenhöhe – bevor die Mitglieder in sämtlichen Casinos Hausverbot erhielten. Im Grunde ist das Kartenzählen völlig legal – der Spieler versucht dabei sich einen Überblick darüber zu verschaffen, welche Karten bereits offen liegen und welche sich noch verdeckt im Stapel befinden. Die Wahrscheinlichkeit verändert sich beim Blackjack insbesondere dadurch, dass die Karten, die in der vorherigen Runde im Spiel waren, nicht wieder in den Stapel gemischt, sondern beiseite gelegt werden. Werden diese Karten im aktuellen Spiel nicht verwendet, verändern sich demnach die Wahrscheinlichkeiten, welche Karten gezogen werden können.
Das MIT-Blackjack-Team – eine Gruppe von Studenten des Massachusetts Institute for Technology – sorgte mit dieser Strategie in den 80er Jahren für Wirbel in den USA, wobei sie allerdings im Casino zusammenarbeiteten und eine Geheimsprache entwickelten, mit denen der Spieler, der sich aufs Kartenzählen konzentrierte, dem eigentlichen Zocker Tipps zum Spielen gab. Die Gruppe wurde schnell zu VIPs in den Casinos von Vegas und fuhr beachtliche Gewinne ein, bis ihre Strategie entlarvt wurde und sich die Gruppe 1993 offiziell auflöste.
Eine der einfachsten Methoden zum Kartenzählen ist die sogenannte Hi-Lo-Technik: wenn ein neues Deck aufgedeckt wird, beginnt der Spieler mit dem Zählen. Bei einer niedrigen Karte wird der Wert um einen Punkt erhöht, bei einer neutralen Karte (7 bis 9) bleibt der Wert gleich, bei einer höheren Karte wird ein Punkt abgezogen. Durch dieses Mitzählen kann der Spieler ermitteln, ob im Stapel eher höhere oder niedrigere Karten verblieben sind, und gerade erfahrene Spieler verstehen es im Kopf mitzuzählen, während sie sich aufs Spiel selbst konzentrieren.