Oscars System (engl. Oscar’s Grind) ist ein Setzsystem, die von Spielern verwendet wird, bei denen das Ergebnis gleichmäßig zwischen zwei gleichwertigen Ergebnissen verteilt wird (wie das Werfen einer Münze, das Wetten auf Rot oder Schwarz im Roulette usw.).
Es ist eine positive Progressions-Strategie. Es wird auch Hoyles Presse genannt. Im Deutschen und Französischen wird es oft als Pluscoup-Progression bezeichnet. Es wurde erstmals dokumentiert von Allan Wilson in seinem Buch von 1965, Casino Player-Guide.
Oscars System basiert auf der Berechnung des Wetteinsatzes, so dass im Falle von gleichlangen Verlust- und Gewinn-Serien ein Gewinn erzielt wird. Das Hauptkonzept basiert darauf, dass es Gewinn- und Verlust-Serien gibt. Im Idealfall werden die Einsätze bei Verlustserien niedrig gehalten und bei Gewinnserien erhöht.
So funktioniert Oscars System
Oscars System teilt das gesamte Spielereignis in Sitzungen auf. Eine Sitzung ist eine Folge von aufeinanderfolgenden Einsätzen bis das Ziel von einer gewonnenen Einheit erreicht ist.
Jede Sitzung beginnt mit einem Einsatz von einer Einheit und endet mit dem erreichten Ziel von einer hinzugewonnenen Einheit. Wenn der Spieler verliert, wird die Sitzung fortgesetzt und der vorherige Einsatz wiederholt. Jedes Mal, wenn der Spieler das Spiel nach einem verlorenen Spiel gewinnt, wird der Einsatz um eine Einheit erhöht.
Diese Erhöhung wird nicht durchgeführt, wenn der aktuelle Einsatz bereits zum Erreichen des Gewinnziels reichen würde. Würde selbst der aktuelle Einsatz das Ziel übererfüllen (z.B. zwei oder mehr Gewinnheinheiten statt einer Gewinneinheit), sollte man den Einsatz anpassen, so dass man im Erfolgsfall genau eine Einheit gewinnt. So reduziert man das Risiko mit hohen Einsätzen zu verlieren und schnell Bankrott zu gehen.
Hätte ma unendlich Geld und Zeit, würde man mit Oscars System bei einer 50%igen Chance in jeder Sitzung eine Einheit hinzugewinnen.
Beispiel von Oscars System
Einsatz | Ergebnis | Level | Kommentar |
---|---|---|---|
1 | VERLUST | -1 | Einsatz bleibt gleich |
1 | VERLUST | -2 | Einsatz bleibt gleich |
1 | VERLUST | -3 | Einsatz bleibt gleich |
1 | VERLUST | -4 | Einsatz bleibt gleich |
1 | VERLUST | -5 | Einsatz bleibt gleich |
1 | SIEG | -4 | Einsatz ist jetzt 2 Einheiten |
2 | VERLUST | -6 | Einsatz bleibt 2 Einheiten |
2 | SIEG | -4 | Einsatz erhöht sich auf 3 Einheiten |
3 | SIEG | -1 | Nur 2 Einheiten benötigt, um Gewinn zu erzielen |
2 | SIEG | 1 | Sitzung beendet |
Fazit zu Oscars System
Oscars System funktioniert vom Prinzip her wie das Martingale-System oder das Labouchère-System: wenn man eine unendliche Menge an Geld und Zeit hätte, würde man in jeder Sitzung einen Gewinn machen. Wenn diese Bedingungen nicht erfüllt sind, wird man auf lange Sicht seinen kompletten Einsatz verlieren.
Oscars System setzt daruf, dass Verlustserien kurzfristig von Gewinnserien kompensiert werden können. Im oberen Beispiel wurde eine Serie von sechs Niederlagen mit einer Serie von drei Siegen ausgeglichen. Allerdings gibt es für Serien im Glücksspiel keinen mathematischen Grund oder Beweis. Gibt es in einer Sitzung längere Verlustserien unterbrochen durch nur einen Gewinn, dann steigern sich die Einsätze immer weiter, bis man an das Haus-Limit stößt oder Bankrott ist.
Variation: Radeks System
Ich habe Oscars System für Radeks Online Blackjack System ROBS etwas abgewandelt. Statt die Einsätze schrittweise zu steigern, addiere ich die Verluste und setze bei einem Sieg in der darauffolgenden Runde soviel, dass ich mit einem Sieg den Verlust kompensieren kann. Hierfür braucht man eine große Spanne von Tisch-Minimum und Maximum. Beim Online Blackjack ist das mit 1 Euro Mindesteinsatz ideal zu üben.
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