Häufig wird die Frage gestellt, wann man beim Blackjack ziehen, verdoppeln oder splitten soll. Das ist der wichtigste Teil der Blackjack Strategie überhaupt! Man muss in jeder Situation sofort wissen, was zu tun ist.
Für Anfänger wird die Blackjack Strategie Tabelle noch sehr kompliziert aussehen. Aus diesem Grund habe ich hier die optimalen Entscheidungen vereinfacht, so dass sie schnell zu lernen und einfach zu merken sind. Wenn man diese Spielzüge im Schlaf beherrscht, kann man weiter unten auf dieser Seite mit vereinzelten Ausnahmen seine Spielweise weiter verbessern.
Video: Wann ziehen beim Blackjack Sinn macht!
Die Blackjack Strategie einfach erklärt in vier Schritten
- HIT or STAND: Wann Karte ziehen?
- DOUBLE DOWN: Wann verdoppeln?
- SOFT HANDS: Alle Kombinationen mit einem Ass
- SPLITTEN VON PAAREN
HIT: Wann Karte ziehen?
Wir schauen immer zuerst auf die Karte des Dealers. Diese offene Dealer-Karte nennt man Up-Card – im Verlgeich zur verdeckten “Hole Card“. Die Up-Card teilt man grundsätzlich in zwei Kategorien: niedrige und hohe Karte. Die Grenze verläuft bei der 6.
Alle niedrigen Dealer Up-Cards (6, 5, 4, 3, 2) sind gute Karten für uns, weil der Dealer sich mit diesen Karten häufig überkauft (bust). Alle hohen Karten ab 7 sind schlecht für uns.
Hat der Dealer eine niedrige Up-Card, reicht es oft schon, wenn man eine geringe Punktezahl hat.
Gegen eine 4, 5 oder 6 des Dealers bleiben wir schon ab 12 stehen und ziehen keine Karte mehr. Eine Ausnahme ist dabei eine 2 und 3 des Dealers. Gegen diese Karten bleibt man erst ab 13 stehen.
Wenn der Dealer eine hohe Up-Card hat, brauchen wir meistens eine hohe Summe um ihn zu schlagen. Deswegen ziehen wir gegen eine Dealer-Up-Card von 7 oder mehr solange, bis wir mindestens 17 haben. Wenn wir mit zwei Karten starten, die eine Summe von 15 ergeben, ziehen wir also noch eine Karte. Bei einer 18, 19, 20 oder 21 (Black Jack) ziehen wir keine Karte mehr.
Dealer Up Card –> ziehen bis?
7, 8, 9, 10, A –> 17
6, 5, 4 –> 12
3, 2 –> 13
Wann verdoppeln?
Das Verdoppeln beim Blackjack (engl. Double Down) ist eine sehr lukrative Möglichkeit. Hat man eine gute Startkombination aus zwei Karten, kann man den Einsatz verdoppeln. Das macht allerdings nur in einer guten Situation Sinn, bei der man mit hoher Wahrscheinlichkeit gewinnt. Diese guten Situationen sind allerdings selten. Deswegen kann man in manchen Casinos nur mit einer Starthand (die ersten zwei Karten) von 9, 10 oder 11 verdoppeln. In wenigen Casinos sogar nur mit 10 oder 11.
Mit einer 9 verdoppelt man aber nur gegen die schwächsten Karten des Dealers. Das sind 6, 5, 4 und 3. Oft wird in Blackjack Strategie Tabellen auch geraten, dass man mit einer 9 gegen eine 2 verdoppeln soll, aber dabei ist die Gewinnwahrscheinlichkeit nicht sehr hoch, so dass ich am Anfang damit vorsichtig wäre.
Wenn man selbst eine 11 hat, dann ist das die ideale Starthand zum Verdoppeln! Diese Kombination verdoppeln man gegen fast alles. Also mit 11 können wir gegen jede Dealer-Karte außer dem Ass verdoppeln.
Auch eine 10 ist eine gute Starthand. Mit einer 10 verdoppelt man gegen jede Dealer-Karte außer 10 und As. Merken kann man sich das einfach so:
Mit 10 oder 11 verdopplen, wenn man mehr hat als der Dealer.
Wann Soft Hände verdoppeln?
Eine Sonderform des Verdoppelns stellen die sogenannten Soft-Hände dar. Das sind alle Kombinationen mit einem Ass. Auch diese darf man in den meisten Casinos verdoppeln. Allerdings muss man hier genau aufpassen, wann das Verdoppeln Sinn macht.
Grundsätzlich verdoppelt man Soft-Hände nur gegen eine niedrige Dealer Up-Card zwischen 3 und 6.
Es kommt jedoch immer auf die jeweilige Situation an, ob man eine Soft Hand verdoppelt.
Deswegen teilen wir die Soft Hands in drei Kategorien: hohe, mittlere und niedrige Soft Hands.
- Hohe Soft Hands A7 (18) und A6 (17) verdoppelt man gegen eine 3 – 6 des Dealers.
- Mittlere Soft Hands A5 (16) und A4 (15) verdoppelt man gegen 4 – 6 des Dealers
- Niedrige Soft Hands A3 (14) und A2 (13) verdoppelt man nur gegen 5 und 6 des Dealers.
eigene Hand –> Dealer Up-Card
9 –> Dealer 6 -3
10 –> Dealer 9 oder weniger
11 –> Dealer 10 oder weniger (in Online Casinos 9 oder weniger)
hohe Soft Hands (A7, A6) –> 6 -3
mittlere Soft Hands (A5, A4) –> 6 – 4
niedrige Soft HAnds (A3, A2) –> 6 & 5
Wann splitten?
Hat man beim Blackjack als Starthand in den ersten beiden Karten ein Paar bestehend aus zwei identischen Kartenwerten, kann man dieses Paar splitten. Das heißt, man bringt einen zweiten Einsatz in der höhe des ursprünglichen Einsatzes und spielt mit zwei Händen weiter. Man bekommt vom Dealer für jede Hand noch eine weitere Karte ausgeteilt. Dann hat man erneut die Optionen: Hit (Karte ziehen), Stand (stehen bleiben), Double Down (Verdoppeln) oder sogar noch mal zu splitten, wenn man ein weiteres Paar getroffen hat. Das sogeannte Re-Splitting ist allerdings nicht in allen Casinos erlaubt. In guten Casinos ist es aber möglich bis zu vier Hände zu spielen, wenn man entsprechend viele gleiche Karten bekommt.
Hat man ein Paar Asse hat man nicht mehr die Wahl, ob man noch eine Karte zieht. Man bekommt nach dem Teilen von Assen nur noch eine Karte. Auch das Re-Splitting von Assen ist somit nicht möglich. In ganz wenigen Casinos gibt es die Ausnahme, dass man nach dem Splitten von Assen noch weitere Optionen wie Hit, Double und Split hat.
Grundsätzlich gilt: Je höher das Paar, desto öfter splittet man.
Asse und Achter Paare sollte man immer splitten.
Ein 9er Paar splittet man gegen jede niedrigere Dealer-Up-Card als 9 – Außer gegen 7!
7er sollte man gegen jede Dealer-Up-Card von 7 oder weniger splitten
6er splittet man gegen eine 6 oder weniger des Dealers.
3er Paare splittet man nur gegen 4 bis 7 des Dealers.
Niemals sollte man 4er, 5er und 10er Paare splitten. Als 10er zählen auch alle zehnwertigen Karten neben der 10: Jack (Bube), Queen (Dame) und King (König).
Optimierung der Blackjack Strategie
Diese Faustregeln sind Vereinfachungen der optimalen Blackjack Strategie, mit denen man schon einen großen Schritt in die richtige Richtung macht. Der Hausvorteil des Casinos wird damit auf unter 1% gedrückt, sofern man an einem Blackjack Tisch mit einem Payout von 3:2 spielt. Ich hoffe damit sollte jeder Anfänger realtiv schnell die wichtigsten Spielzüge beim Blackjack verstehen und verinnerlichen. Darauf aufbauend kann man mit wenigen Ausnahmen die Spielweise weiter optimieren.
Die Ausnahmen hängen von den jeweiligen Regeln eines Blackjack-Tisches ab. Denn jedes Casino und darin sogar jeder Blackjack Tisch kann unterschiedliche Regeln haben. Für einen Laien sind die Unterschiede meist nicht zu erkennen. Wer sich aber intensiver mit Blackjack befasst, wird wissen, welche Blackjack Regeln gut für den Spieler sind und welche nicht.
Double After Split (DAS)
Die Regel “Double After Split” (DAS) bedeutete, dass man nach dem Teilen eines Paares die Option hat, seinen Einsatz zu verdoppeln. Diese Möglichkeit ist eigentlich standard. Dennoch gibt es einige Casinos (vor allem Online Casinos), die diese Regel nicht zulassen. Damit steigt der Hausvorteil der Casinos um wenige Promillepunkte, die aber auf lange Sicht einen Unterschied machen können. Folgende Strategie-Änderungen nimmt man vor, wenn Double After Split erlaubt ist. Die DAS-Regel ist allerdings, wie viele andere, nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Deswegen sollte man die folgenden Strategie-Änderungen erst durchführen, wenn man sicher ist, dass man im Fall der Fälle nach dem Teilen noch verdoppeln darf.
2er und 3er Splitten
Anfänger sollten 2er und 3er Paare nur gegen ein Dealer-Up-Card zwischen 4 und 7 teilen. Ist allerdings Double After Split erlaubt, sagt die fortgeschrittene Strategie, dass man auch gegen 2 und 3 des Dealers teilt. In diesem Fall sollte man 2er und 3er Paare teilen, wenn der Dealer eine Up-Card von 7 oder weniger hat.
4er gegen 5 und 6 Splitten
In der pauschalisierten Strategie oben rate ich dazu, dass man ein 4er Paar nie splitten soll. Als Anfänger fährt man damit gut. Um ein paar Prozente mehr herauszukitzeln sollte man in manchen Situationen 4er trotzdem splitten. Und zwar, wenn nach dem Teilen eine Verdopplung erlaubt ist. Und in diesem Fall auch nur gegen die schwächsten Dealer Up-Cards 5 und 6.
6er gegen 2 Splitten
Ähnlich sieht es bei einem 6er-Paar aus. Hier verdoppelt man auch gegen eine 2 des Dealers, wenn man dem Teilen Verdopplen erlaubt ist.
Dealer Hits on Soft 17
Beim klassischen Blackjack zieht der Dealer bis 17 und muss dann stehen bleiben. Mit der Zeit wurde eine kaum merkbare Regel eingeführt, die es dem Dealer aber erlaubt mit einer Soft-17 (A6) noch eine Karte zu ziehen. Da 17 keine besonders gute Kombination ist, hat der Dealer so die Möglichkeit sich noch zu verbessern ohne sich zu überkaufen. Diese Regel ist zum NACHTEIL DES SPIELERS. Sie wird mittlerweile in fast allen Casinos in Las Vegas angewandt um dem Casino einen kleinen aber feinen Vorteil mehr zu verschaffen. In europäischen Casinos wird größtenteils noch mit der alten Regel gespielt, dass der Dealer mit jeder 17 (auch mit einer Soft-17) stehen bleiben muss.
Durch das Ziehen bei einer Soft-17 ändert sich die optimale Spielweise ein wenig. Man verdoppelt in diesem Fall mit 11 gegen jede Dealer-Karte – auch gegen ein Ass.
Außerdem wählt man Surrender mit 15 gegen ein Ass des Dealers, anstatt mit 15 noch eine Karte zu nehmen, wenn der Dealer mit Soft-17 stehen bleibt.
Das Verdoppeln von Soft-18 (A7) wird in der vereinfachten Blackjack-Strategie oben gegen eine Dealer-Up-Card zwischen 3 und 6 vorgeschlagen. Zieht der Dealer allerdings mit einer Soft-17 noch, sollte man nur gegen eine 6 des Dealers verdoppeln und gegen keine andere Karte
Surrender – Wann aufgeben?
Surrender ist eine Option, die nicht in vielen Casinos erlaubt ist. Ich habe in Vegas sehr wenige Casinos gesehen, die Surrender erlauben. In Tschechien ist Surrender hingegen öfter erlaubt. Die Surrender-Regel kann ein Spieler eine aussichtslose Hand aufgeben. Man kann nach dem austeilen der ersten beiden Karten beantragen, dass man die Hälfte seines Einsatzes zurück bekommt, in dem man dem Dealer sagt: “Surrender”. Der Dealer kassiert daraufhin die Karten ein und der nächste Spieler ist am Zug. Durch die Verwendung der Surrender-Option ändert sich die Spielweise mancher Starthände.
Surrender ist nur in wenigen Situationen von Vorteil. Das ist mit einer 16 gegen eine Dealer-Up-Card von 9, 10 oder 11, sowie mit 15 gegen 10 des Dealers.
Ist Surrender erlaubt und der Dealer zieht mit einer Soft-17 überschneiden sich zwei Ausnahme-Situationen. Das bedeutet, es gibt weitere Strategie-Änderungen. In diesem Fall nimmt man auch mit 15 gegen ein Ass des Dealers die Surrender-Option wahr.